Donnerstag, 19. Mai 2016

Dumm gelaufen

Stromausfall, sengende Sonne und ein Reisebus - mein 10km-Lauf um den Schliersee verlief dieses Jahr einiges schwieriger als letztes Jahr.

Statt Sonntag Vormittag war der Start diesmal Samstag Nachmittag und das diesjährige Wetter Auf-und-Ab hatte mal kurz auf Sommer geschaltet. Als ich mit dem Auto nach Schliersee fahre gehen bei der Tankstelle an der Straße plötzlich die Lichter aus - wie ich später erfahre ein Stromausfall in gleich zwei Dörfern.
Auch wenn man zum Laufen nun keinen Strom braucht, für die Zeitmessung allerdings schon. Daher verschiebt sich der Start etwas nach hinten und wir stehen derweil in der Sonne am See. Soweit noch alles entspannt, und schließlich geht es dann auch los.

Dumm nur: Die Straßensperrung hat sich nicht verschoben und etwa nach einer Viertelstunde fahren auch schon wieder die Autos die Hauptstraße entlang, auf der ich eigentlich auch laufen sollte. Also verlegt sich unsere kleine Laufgruppe am Ende des Feldes mal eben auf den Gehweg - noch immer alles entspannt.

Dann kommt die Abzweigung zum Bauernhofmuseum, durch das wir jetzt eine Schleife laufen müssen. Ein Reisebus steht groß und breit vor der Einfahrt und wir wissen erstmal gar nicht, wo wir denn jetzt hin müssen. Ein Polizist winkt uns energisch, dass wir weiterlaufen sollen und schickt uns einen Weg lang, auf dem uns schon etliche Läufer entgegenkommen. Das macht mich zwar stutzig, aber da die anderen auch weiterlaufen und sonst keiner da ist, den man fragen könnte, renn ich mal mit. Nach etwa 300 Meter steht der nächste Streckenwart der uns etwas verwirrt anschaut, also halte ich an und frage nach und tatsächlich: Wir laufen die Schleife in die falschen Richtung.
Die anderen in meiner Gruppe nehmen dann gleich die Abzweigung zum Halbmarathon und ich steh auf einmal allein da und muss die Strecke zurück laufen. Nicht mehr ganz so entspannt.

Mit Frust im Bauch sprinte ich dann also doch noch den Berg zum Museum hoch, auf der anderen Seite wieder runter. Ich bin jetzt erstmal der letzte Läufer und die ersten Walker schauen mich schon ganz komisch an, und fragen mich, wo ich denn jetzt herkomme. Die Walker können nebenbei noch reden, mir fehlt zu weitläufigen Erklärungen allerdings der Atem und ich renne weiter, viel zu schnell.

Plötzlich bimmelt auch noch eine Kuhglocke hinter mir und ein Streckenfahrrad zieht an mir vorbei. Das begleitet den Führenden des Halbmarathons der mich jetzt auch noch überholt. Ich auf Kilometer 7 (+ 600m Extra-Runde), der auf Kilometer 18. Der Schweiß läuft mir in die Augen und an der Verpflegestation kippe ich einen Becher Wasser runter - und entscheide mich dann trotz brennender Lungen Vollgas weiter zu laufen. Dem Halbmarathonläufer geht nämlich auch sichtlich die Puste aus. Am Ende kommt der zwar immer noch 3 Minuten vor mir ins Ziel, aber ich halte mich wacker und kann doch noch ein paar Läufer nicht nur ein- sondern auch überholen.

Mit meiner Leistung kann ich also sehr zufrieden sein, denn trotz Sonne, trotz 600 zusätzlichen Metern und trotz Verwirrung war ich sehr schnell unterwegs.

Für Juni habe ich mich jetzt zu einem Sonnwendlauf (11,5 Km) im Allgäu angemeldet. Da solls vor allem durch den Wald gehen und die Gefahr, dass Reisebusse den Weg versperren ist wohl deutlich geringer!