Sonntag, 30. September 2012

Das Navi im Abenteuermodus


Dem Straßenverlauf 3km folgen!

Nachdem ich in Grünkraut nun alle Pakete abgeliefert habe, muss ich nun nach Bodnegg. Nach Atzenweiler brauche ich heute nicht. Irgendwie nerven die ganzen Dörfer schon und die Strecken die ich wegen einzelnen Paketen fahren muss lohnen sich eigentlich nicht. Und jetzt im Herbst hab ich auch ständig einen Traktor vor mir, der gerade von der Apfelernte kommt. So ganz kleine und schmale Traktoren sind das, die dann 4 bis 5 Anhänger mit Äpfeln hinten angehängt haben. Und jedes Mal wenn ich hinter so einem herfahren muss, denke ich dass ich mir so eine lange Greifzange zulegen sollte, mit der ich mir dann einen Apfel holen könnte. Generell wäre so eine Zange ja praktisch, z.B. wenn...

In 500m links abbiegen!

...ehmm. Jetzt schon? Ist das nicht etwas früh. Naja, anscheinend gibt es da also auch noch einen anderen Weg. Vielleicht ist der ja kürzer. Aber sollte ich nicht so langsam mal eine Straße sehen?

Jetzt links abbiegen!

Jetzt? Tatsächlich, da gibts einen Weg. Der ist aber schmal. Und steil. Wenn mir jetzt jemand entgegenkommt... Meine Güte, ist das kurvig. Und links gehts ganz schön steil die Wiese runter.

In 500m rechts abbiegen!

Na, da bin ich mal gespannt, was da jetzt kommt. Schlechter kann die Straße ja eigentlich gar nicht mehr werden. Oh, und zur linken geht es nun nach "Grub 5". Zum Glück fahr ich da nicht hin.

Jetzt rechts abbiegen!

Ey, das ist ein Kiesweg! Und rechts wie links Felder. Und wenn mich nicht alles täuscht führt der Weg da vorne in den Wald hinein. Hast du ne Ahnung, wo wir denn gerade sind? Aber umdrehen kann ich hier auch nicht...

Sie nähern sich dem Ziel!

WIE BITTE? Wir müssen zum Dorfplatz in Bodnegg, gegenüber vom Rathaus und nicht mitten in den Wald rein. Bist du vielleicht etwas verwirrt? Die Kuh da links schaut mich auch schon ganz verwirrt an. Und jetzt fahren wir in den Wald hinein. Na toll. Wahrscheinlich darf ich das jetzt gleich alles wieder rückwärts raus fahren, weils gleich nicht weiter geht.

In 200m haben Sie ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt links!

Wie schön. Und dass links gerade ein Misthaufen vor sich hindampft hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten. So ein Kack. Und diese Schlaglöcher im Weg... ohje-ohje. Aber ist das da vorne nicht ein Haus? Ja, ein Haus! Aber der Weg wird hier jetzt schon extrem steil...

In 100m haben Sie ihr Ziel erreicht!

Ok, mit Vollgas die Steigung hoch, nicht auf dem Kies wegrutschen und nicht ins Loch in der Wegmitte fahren und umkippen. Wenn ich hier im Wald auf der Strecke bleibe... Ui-ui, das war jetzt etwas zuviel Gas und wir sind vom steilen Kiesweg auf die ebene, frisch geteerte Straße geschanzt. Egal, es scheint geklappt zu haben. Und jetzt kommt hier gleich das Rathaus von Bodnegg??

Sie haben ihr Ziel erreicht! Das Ziel liegt links!

Tatsächlich. Meine Fresse. Aber eigentlich würde ich diesen Abenteuermodus im Navi doch gerne ausschalten. Aber anscheinend geht das nicht.

Montag, 24. September 2012

Lange Samstage

Wenn einmal was los ist, dann kommts auch immer gleich geballt!

Samstag vor einer Woche stand ein Kurztrip nach Baden-Baden zum New Pop Festival auf dem Programm.
Schon als Jugendlicher als sie dort Alanis Morissette zu Gast hatten wollte ich da irgendwann auch mal hin. Aber einerseits sind die Karten immer super schnell ausverkauft und andererseits liegt ja nun Baden-Baden auch nicht um die Ecke. Dieses Jahr wurden die Karten nun erstmals verlost unter allen, die sich eingetragen hatten. Und ich hatte Glück und habe Karten für Kraftklub bekommen! War zwar nicht meine erste Wahl, aber was solls: Auf gings in den spießigen Kurort, der sich für 3 Tage als Festival-Stadt verkleidet hatte. Das ganze Ambiente ist einfach außergewöhnlich: Statt schlammige Wiesen a la Rock am Ring gibts nen roten Teppich durch die ganze Stadt! Und während man draußen auf den Einlass zum Konzert im Kurhaus wartet, sieht man durchs Fenster Männer im Anzug am Pokertisch. Vom Kontrast her hat es dann auch wunderbar gepasst, dass ich ausgerechnet beim rockigsten Event hautnah mit dabei war. Die übrigen Konzerte gabs dann draußen auf der Videowand zu sehen und Nachts war ich dann doch froh, dass ich rechtzeitig ein Hotelzimmer gebucht hatte und meinen ursprünglichen Camping-Plan verworfen hatte. Denn ein bischen kalt wars schon. ;)



Und letzten Samstag dann die Wiesn-Eröffnung in München! Letztes Jahr habe ich ja erstmals die Wasn erkundet und dachte eigentlich, dass das nun genug Volksfeste für die nächsten Jahre für mich waren. Aber nun hat dieses Jahr mein Chef auf die Wiesn eingeladen - warum also nicht? Früh morgens mit dem ersten Zug nach München um sich dann vor nem Bierzelt anstellen zu können. Doch als es dann endlich öffnen sollte stellte sich heraus: Wir und die übrige Menge standen vor einem Ausgang und nicht vor einem Eingang. Also weiter zum nächsten Zelt, wo wir dann nicht nur reingekommen sind sondern auch tolle Sitzplätze bekommen habe. Um 12h war dann der Anstich im Nachbarzelt worauf in allen Zelten die Biere flossen! "Ein bischen Spaß muss sein" sang uns der Roberto Blanco höchstpersönlich von der Bühne aus zu und irgendwo im Zelt auf der Promi-Tribüne saßen wohl auch Marianne & Michael. Aber man kann sichs halt nicht immer aussuchen, mit wem man im selben Zelt sitzt. ;)
Musik gabs diesmal allerdings nicht vom Band sondern nur von der Band, also der Blaskapelle. Immerhin also kein DJ Bobo! Die unmenschlich hohen Preise musste ich zum Glück nicht selbst bezahlen... denn wenn der Liter Wasser immer noch 8 Euro kostet, dann ist mir das ehrlich gesagt schon etwas zu viel. Denn so außergewöhnlich fand ich den Bierzelt Spaß nun auch wieder nicht. Aber nun hab ichs ja auch mal miterlebt. ^^

Donnerstag, 13. September 2012

Fiese Mischmuscheln

Kennt ihr das? Ihr kommt Abends müde nach der Arbeit nach Hause und wollt eigentlich nur noch aufs Sofa und keinen Schritt mehr tun. Aber vielleicht vorher noch ein paar Schritte zum Kühlschrank und was leckeres zu Essen daraus hervor holen. Doch der Kühlschrank ist leer...

Das Sofa muss also warten und stattdessen wird der Supermarkt aufgesucht. Und so lief ich dann also müde durch die Gänge ohne recht zu wissen, was genau ich denn eigentlich suchen soll. Schließlich fiel mein Blick auf ein Schild auf dem ich lese "Fiese Mischmuscheln" (statt frische Miesmuscheln). Doch statt meinen Fehler zu bemerken, bleibe ich erstmal stehen und schaue mir genauer an, was es da denn gibt. Und in der Tat muss ich festellen, dass diese Muscheln wirklich richtig fies aussehen. Und dann bemerke ich meinen Fehler und muss loslachen. Und lache. Und lache. Und bewege mich langsam zur Kasse und kichere immerzu vor mich hin. Und finde mich selbst dabei unglaublich peinlich, kann aber einfach nicht aufhören. Ich versuche zwar noch, an ein paar Regalen ein paar Sachen zu holen, aber sobald ich irgendwo mal länger stehenbleibe bricht das Lachen wieder neu heraus und andere Leute drehen sich schon sehr irritiert um. Ohje, wie peinlich. Immerhin verzichte ich so bereitwillig auf die Süßigkeitenabteilung.

Zum Glück gibts in dem Supermarkt Kassenstationen an denen man selbst scannen kann. Denn sonst hätte ich mich vor dem Kassenpersonal vermutlich weggeschmissen. Stattdessen stecke ich dann an der Zahlstation erstmal meine Karte verkehrt herum ins Gerät, das daraufhin so überfordert ist, dass erstmal Personal zur Hilfe eilen muss. Eine freundliche Frau eilt herbei, drückt ein paar Knöpfe und siehe da: Die komplette Zahlstation gibt komplett den Geist auf! Die Frau bekommt einen hochroten Kopf und will mich beschwichtigen, dass das wirklich nicht meine Schuld sei. Aber mir ist das Lachen eh noch nicht vergangen, auch wenn ich nun mein Zeug an der nächsten Station nochmal scannen muss. Und als ich dann fertig bin, und gerade gehen will, taucht die Frau nochmal auf und drückt mir eine kleine Schachtel Pralinen in die Hand, wegen der Mühe die ich wegen dem technischen Defekt hatte.

Drogen? Brauch ich gar nicht. Gebt mir einfach nur ein Schlafdefizit.

Sonntag, 2. September 2012

Fahrradmesse

Es gibt Leute, die tragen Eulen nach Athen. Und es gibt Leute wie mich, die Fahrräder auf eine Fahrradmesse tragen!
Wenn in Friedrichshafen Messe ist, dann sind die Straßen hoffnungslos überlastet. Man glaubt gar nicht, wo die Leute schon überall parken müssen. Und dabei hab ich den Besuchertag am Samstag, zum Glück, gar nicht miterlebt.

Letzten Donnerstag durfte ich also mit dem Rad im Auto zur Messe fahren. Im strömenden Regen. Auch wenn man zum Ausladen nie lange draußen steht... nach 20mal ist man dann halt doch ziemlich nass. Und so lief ich da dann also durch die Messehalle: Nass und mit nem Karton in der Größe eines Fahrrads auf dem Sackkarren vor mir. Zwischen all den Anzug-Menschen durch, von denen etwa die Hälfte Asiaten waren und  Mini-Rollkoffer hinter sich gezogen haben. Zwischendurch hat mich auch mal jemand komisch angeschaut... aber was sollte ich auch sonst machen. Als ich dann endlich am gesuchten Stand war, waren dir dort auch noch ziemlich unfreundlich und herablassend. Was muss der Lieferjunge auch einfach so in den Schicki-Micki Stand der neuesten Mountainbikes überhaupt reinplatzen. Aber selber Schuld, wenn die ihr Zeug nicht früher bestellen können. Aber in solchen Situationen kannst du eh nur ruhig und gelassen bleiben und darfst dich nicht unnötig klein machen lassen. Schließlich wollen die ja auch was von mir und selbst wenn sie die Annahme verweigern würden, wär das dann letztlich mir egal, solange sie mir nichts vorzuwerfen haben. Aber dann bekomme ich die Unterschrift ja doch und ich kann mich verdrücken. Aber nicht direkt Richtung Ausgang, sondern frech wie ich bin dreh ich eben mal noch eine Ehrenrunde. Denn das war nämlich eh mein letztes Paket für heute und ich kann ganz offiziell meinen Feierabend mit ner kleinen Runde über die Messe beginnen: Fahrradhelme, die irgendwie sehr gewöhnlich aussehen. Sonstige Kleidung fürs Fahrradfahren, ne übermäßig große Auswahl an Satteln in verschiedenen Formen und Farben. Dann auch ein paar Fahrräder für verschiedene Zwecke, aber nichts von wegen "Haste noch nicht gesehen!" Nur an einer Ecke hatte sich eine Menschentraube gebildet. Was es da wohl spektakuläres zu sehen gibt? Na, was wohl: Eine Frau auf einem Fahrrad in knappen und engen Klamotten. Daher auch die Männertraube, die mit fachkundigem Auge das Fahrgestell begutachtet. Mir ist das alles aber zu Klischebeladen und auch irgendwie langweilig. Natürlich schau ich mir auch gerne schöne Menschen an... aber nicht wenn sie sich auf einer Bühne zur Fleischbeschau präsentieren müssen.

Aber warum so viele Asiaten sich für Fahrräder am Bodensee interessieren? Hat jemand ne Idee?