Samstag, 11. August 2012

Dinner mit Vogel

Es soll ja Leute geben, die viel Geld für Diäten ausgeben. Ich hingegen verliere lieber Gewicht, indem ich Geld verdiene: In 4 Wochen hab ich jetzt schon 8 Kilos runter gelaufen, geschleppt und geschwitzt! So ganz nebenbei, während ich sogar etwas mehr Cola trinke und Fast Food esse als zuvor. Aber auch mehr Obst , denn dort unten am Bodensee kommt schon alle Nase lang an nem Stand vorbei, an dem ein Bauer die ersten Äpfel der Saison oder die letzten Beeren anbietet. ^^

Aber zurück zum Fast Food: Letztens saß ich also nach Feierabend im Außenbereich einer bekannten Hamburgervertriebsstelle und war freudig überrascht ob der Abwesenheit anderer Menschen und der daraus resultierenden Ruhe. Ich sitze im Schatten unter einem großen Schirm, die Sonne scheint heiß und es regt sich kein Lüftchen. Nur eine Menge Vögel sind herumgeflattert, bzw. haben sich an schattige Örtchen gesetzt und ihr Gefieder aufgeplustert. Und plötzlich flog ein Spatz auf die gegenüberliegende Ecke des Tisches. Nur ganz kurz, und dann gleich wieder weg. Kurze Zeit später nochmal, doch diesmal bleibt er etwas länger sitzen, dreht seinen Kopf etwas in meine Richtung und macht einen kleinen Sprung auf mich zu, bevor er wieder wegfliegt. Darauf das ganze mit 2 Hüpfern, mit denen er fast schon an mein Tablett herankommt.
Bettelt der mich gerade um Essen an? Na, da kann ich doch aushelfen! Ich breche eine Pommesspitze ab und lege sie etwa an die Stelle, wo der Vogel zuletzt hingehüpft ist. Allerdings sitzt der Vogel nun am leeren Nachbartisch und richtet abwechselnd das eine und dann das andere Auge auf mich. Gerade als ich denke, dass er sich jetzt wohl doch nicht mehr traut, setzt er blitzschnell zum Flug an und schnappt sich das Stück frittierte Kartoffel quasi im Vorbeifliegen. Ob das eigentlich gesund ist, wenn der das jetzt isst? Keine Ahnung, aber kurze Zeit später  hockt er wieder auf dem Tisch und schaut mich an. Also lege ich ihm nochmal ein etwas größeres Stück hin. Diesmal nimmt er sich das nicht nur mit mehr Ruhe, sondern fliegt damit auch lediglich auf die Stuhllehne gegenüber und knuspert dort etwas herum. Im Grunde sitze ich jetzt also einem Vogel gegenüber und beide essen wir mehr oder weniger das selbe. Der Forschergeist in mir meldet sich dann auch gleich zu Wort und will mich dazu drängen, doch auch mal ein Stück Rindfleisch hinzulegen. Doch mein Verstand ist zum Glück schneller: Willst du wirklich dazu beitragen fleischfressende Vögel zu züchten?

Doch dann ists plötzlich eh vorbei mit der Idylle, weil das Burgerhaus-Personal auf einem kleinen Bagger angefahren kommt, um dürres Gestrüpp am Wegesrand zu entfernen. Die Vögel nehmen natürlich gleich im großen Stil reiß aus. Und auch mir wird das alles hier langsam doch zu bizarr, ich esse auf und gehe.


Donnerstag, 2. August 2012

Schweigende Autos und Übergrößen

Was man nicht alles noch dazulernen kann: Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass es Leute gibt, die ihren Post-Bringern Schlüssel anvertrauen, damit die dann die Pakete einfach irgendwo abstellen sollen. Z.B. im Keller oder wo auch immer man es gern hätte. Bei so einem Kunden war ich nun auch schon 2mal und hab die Lieferung wie gewünscht in der Garage abgestellt. Doch als ich das Auto das da drin stand zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich sofort: KITT, das sprechende Auto von Knight Rider! Doch statt die Scheinwerfer hoch zu klappen und etwas zu plaudern stand das Auto einfach nur stumm da. Aber ich glaube, es hat sich einfach nur verstellt. Denn da es auch kein Nummernschild hatte, vermute ich nun stark, dass es diesen ominösen Menschen gar nicht gibt, sondern dass sich das sprechende Auto selbst Sachen bestellt, und nur still und leise wartet, bis der Paketdienst weg ist, um die dann auspacken zu können!
Als ich vorgestern nämlich zum 2.Mal dort war, lag auch noch ein kleines Paket auf dem Scheibenwischer! Bestimmt hatte es mich zu spät gehört und konnte dann nicht mehr alles rechtzeitig wegpacken. Da das blöde Schloss der Garage etwas klemmt, werde ich mich allerdings auch nicht schneller unbemerkt heranwagen können.

Und direkt nach dem schweigenden Auto kam dann auch schon mein bisheriges Highlight als Paketbringer: 2 rießige Pakete, die nicht durch die Haustür passen wollten! Schon im Auto haben die Dinger viel zu viel Platz weg genommen und daher stand es außer Frage, dass ich diese Ungetümer noch länger durch die Gegend fahre. An der Haustür stand dann auch schon ein Zettel: Pakete für XY im Haus abgeben. XY war nämlich nicht zu Hause. Und auch sonst fast niemand der 6 Wohnungen in dem 3stöckigen Gebäude. Generell habe ich in zuletzt an diesen warmen Tagen nur wenige Leute zu Hause angetroffen, und wenn dann waren das nackte alte Männer oder liebenswerte alte Frauen. Diesmal war es zum Glück eine liebenswerte alte Frau! "Ja klar, den XY, den kenn ich schon seit er klein ist! Bringen sie die Päkchen nur hoch in den 3.Stock!" Ja, und da gabs dann eben das kleine Problem, dass diese Monster noch nicht mal durch die Tür passen wollten. Die alte Frau kam dann auch noch runter um sich das selber anzuschauen und dann standen wir erstmal da und haben gelacht. Alle anderen Möglichkeiten wurden angedacht und verworfen: Keller, Tiefgarage, vor dem Haus festbinden, die Dinger irgendwann später nochmal bringen... Es half alles nichts, die mussten da nun irgendwie durch die Tür. Schließlich hat die Frau dann also vorsichtig den Deckel eines der Pakete aufgemacht und rein geschaut. Und was war drin: Ein Sitzsack! Also ich vermute, dass man sich auf das Ding drauf setzten sollte. Denn werfen oder locker mit dem Fußgelenk in die Luft kicken ist eher nicht. Und da kam ich auf die rettende Idee: Raus mit dem formbaren Sitzsack, den sorgsam durch den Türrahmen drücken, den Karton flach falten und ebenfalls rein damit ins Treppenhaus - und dort das ganze dann schnell wieder aufbauen und verschließen: Fast wie neu! Das ganze dann auch noch ein 2.Mal und auf den ersten gestapelt und so  blockierte das Ding nun Kellereingang und Briefkästen... aber was sollten wir sonst machen. Wer sich Sachen bestellt, die größer sind als die Haustüre, der sollte sich das nun einfach gut vorher überlegen! Oder eben in eine Garage ziehen.