Sonntag, 27. Mai 2012

Eurovision: Aftermath

Na, da lag ich mit meinen Tipps doch diesmal gar nicht so weit daneben: Schweden hat gewonnen und Serbien landete auf einem guten 3.Platz. Die russischen Omas auf dem 2.Platz zeigt, dass auch die Jurys Spaßnummern ohne musikalischen Gehalt unterstützt. Da können stimmgewaltige Nummern aus Albanien  (5.) und Aserbaidschan (4.) doch nur hinterher hecheln, auch wenn sie natürlich sehr gute Platzierungen einfahren.
Der gute 6.Platz für Estland freut mich auch, da eine gute Ballade in einer fremden Sprache auch ohne Schnickschnack und dramatischer Bühnenshow funktioniert. Einfach nur zuhören, was soll man auch sonst tun!

Deutschland kann mit dem 8.Platz zufrieden sein, zumal ein ein paar Mal 10 Punkte aus Ländern wie Portugal, Irland und Ungarn gab, aus denen man das nicht erwartet hätte. Damit sind wir von den Big 5 immerhin am besten gewesen und haben konnten uns knapp vor Italien und Spanien einreihen.

Allein Frankreich hatte ich viel weiter vorne gesehen, doch hatte ich nach Angguns Auftritt schon kein so gutes Gefühl mehr. Da war nicht alles so auf dem Punkt und so ganz hat es mit den Background Stimmen nicht harmonieren wollen. 

Der letzte Platz an Norwegen geht voll in Ordnung: Das war stimmlich einfach zu wacklig und schief. Auch für Großbritannien ist der vorletzte Platz nicht unverdient, denn der Humperdinck war im Vergleich einfach langweilig. Dänemark ist letztlich ja auch weitgehend untergegangen, genauso wie Ungarn, was ich durchaus nachvollziehen kann. Jedward aus Irland sind auch gnadenlos an ihrer melodischeren Nummer gescheitert: Ihre gesanglichen Defizite traten da einfach zu deutlich zu Tage. Aber trotzdem punktgleich mit dem stimmgewaltigen Duo aus Island, das im Gegensatz zu den Duracell-Häschen aus Irland sehr feierlich über die Bühne geschritten sind.

Anke Engelkes Kommentar bei der Punktvergabe fand ich auch sehr gelungen: Sie fand es schön, dass die Zuschauer beim Eurovision die Wahl haben und ihre Stimme frei abgeben konnten. Ja, Aserbaidschan, wir beobachten euch und wünschen euch viel Glück auf eurem Weg! 

Armenien, das aus politischen Gründen gar nicht erst nach Aserbaidschan reisen wollte, wird dann in Schweden vermutlich wieder mit dabei sein. Wenn die übrigen alle mit dabei bleiben und vielleicht auch Polen und eventuell Tschechien wieder mitmachen würden, hätte Deutschland dann sogar auch wieder mehr Nachbarn und das Teilnehmerfeld könnte einen neuen Rekord aufstellen.
Aber jetzt werden wir die nächsten Wochen erstmal noch gehörig viel Euphorie aus dem Radio sprühen hören. Denn die Nummer hat durchaus das Zeug europaweit oben in den Charts einschlagen zu können.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Eurovision Song Contest 2012: Finale

Immerhin eine Verbesserung zum 1.Halbfinale: Man hat die Kameras nicht mehr hinter den Fahnen platziert und es gab weitestgehend freie Sicht auf die Bühne. Die letzten Plätze im Finale gingen also:

Litauen (was soll das denn im Finale? Liebe ist womöglich auch taub...)
Bosnien & Herzegowina (da hat wohl die Balkan-Connection den Ausschlag gegeben)
Serbien (weiter als Favorit im Rennen)
Ukraine (auch die Fußballhymne hats geschafft)
Schweden (mit einer Karate-Kid Trainings Choreografie... naja)
Mazedonien (was für eine Reibeisenstimme!)
Norwegen (schief in den hohen Lagen, aber trotzdem weiter)
Estland (freut mich sehr! schlichter Auftritt mit toller Stimme)
Malta (da hat auf der Bühne alles gestimmt)
Türkei (ein Schiff aus Umhängen für das türkische Seemannslied... trotzdem hats gereicht)

Die Niederländerin hat mit ihrem Indianerkopfschmuck nicht gerade überzeugend gesungen und ist nicht ganz unverdient raus. Auch der slowakische Rocker mit der Fönfrisur hat da zwischendurch danebengeröhrt.
Portugal hat zwar alles richtig gemacht, konnte aber trotzdem mit dem Fado nicht ausreichend herausstechen.
Auch wenn der Türke etwas schwach auf der Brust war und man beim Norweger das Gefühl hatte, dass die enge Hose ihn im Schritt gekniffen hat: Sie bekommen noch eine Chance im Finale.

6 Beträge stehen ja auch schon fürs Finale fest: Aserbaidschan als Titelverteidiger und die 5 großen Geldgeber die sich ihre Finaltickets wie jedes Jahr erkauft haben: (Nummern = Startreihenfolge)

1. Großbritannien: Engelbert Humperdinck - Love will set you free
Die Briten waren in den letzten Jahren ja eher für grandioses Scheitern bekannt. 76 Jahre alt ist der neunfache Großvater bereits, der eigentlich Arnold Dorsey heißt. Erfolgreich war er v.a. in den 60ern und 70ern. In den letzten 30 Jahren kam allerdings nicht mehr viel nach, außer vielleicht Lieder wie "Lesbian Seagull" als Teil des Soundtracks vom mit Himbeeren überschütteten Film "Beavis and Butt-head do America".
Ganz so angestaubt wie befürchtet klingt "Love will set you free" nun allerdings gar nicht mal. Leicht schnulzig, mit Streichern zum typischen Schlager-Finale in den höchsten Tönen emporgeschaukelt, wird das vielleicht sogar der Jury ein paar Punkte entlocken. Trotzdem wirds wohl eher wieder nur einer der hinteren Plätzen werden.

9. Frankreich: Anggun - Echo (You and I)
Nach der Opern-Nummer letztes Jahr ist Frankreich diesmal wieder mit frischer Pop-Musik zurück! Zweisprachig auf Französisch und Englisch hat der Titel zwar ein paar schräg klingende Übergänge geht es doch schnell ins Ohr und könnte mit einer guten Performance weit vorne landen. Ich würde es Frankreich  und Anggun gönnen!

10. Italien: Nina Zilli - L'amore è femmina
Der 2.Platz aus dem letzten Jahr dank euphorischer Jury-Bewertung lag vermutlich auch daran, dass man Italien dazu bewegen wollte, wieder regelmäßig am Wettbewerb teil zu nehmen. Auch dieses Jahr wird es wieder etwas jazzig und zweisprachig englisch-italienisch mit einem Amy Winehouse Double. Auch wenn sich das alles eigentlich ganz ordentlich anhört, stört es mich doch, wie man hier einfach eine verstorbene Künstlerin musikalisch und optisch nachmacht. Auch wenn ich das Lied selber vorne dabei sein könnte, hoffe ich dass dieses Cover-Konzept boykottiert wird.

13. Aserbaidschan: Sabina Babayeva - When the music dies
Es ist so kalt kalt kalt, wenn die Musik stirbt.[...] Es wird kalt, wenn die Sonne nicht aufgeht. Hier wünschte ich, ich würde den Text nicht verstehen. Und Musik steht hier natürlich für die Liebe. Das Stück ist an sich nicht schlecht und sie singt das auch ordentlich. Aber es erinnert mich einfach zu stark an beliebige R'n'B-Nummern. Ich sehe schon eine Performance mit sehr viel Windmaschine und Pathos und vielleicht einem Kniefall am Ende des Stücks. Aber ich lasse mich auch gern positiv überraschen. Vorderes Mittelfeld wenn nicht sogar Top10 dürfte damit sogar drin sein, auch wenn ich das Stück einfach nicht mag.

19. Spanien: Pastora Soler - Quédate conmigo
Spanien ist ja leider nicht für innovative Beiträge bekannt. Entweder typische Dance-Nummern oder wie dieses Mal eine Ballade: Bleib bei mir, denn wenn du nicht da bist, geht die Sonne nicht auf! Mit dem Schmalz wird nicht gespart, aber am Ende ist das eben wieder mal nur durchschnittlich langweilig. Auch wenn die Stimme der Sängerin gut ist, denke ich dass Spanien nur knapp vor Großbritannien landen wird.

20. Deutschland: Roman Lob - Standing Still
Und unser Roman! Ich wünsch ihm natürlich am meisten den Erfolg! Er hat einen guten Titel und kommt sympthisch rüber. Ein Vorteil könnte es vielleicht sein, dass sonst nicht so viele rockiger angelegte Midtempo-Nummer am Start sind. Ein Platz unter den besten Zehn wäre prima und meiner Meinung nach auch realistisch. Witzig wärs natürlich schon, wenn der Nachfolger von "Running Scared" ausgerechnet "Standig Still" wird!

Mein Tipp auf die ersten Plätze:
1. Serbien
2. Schweden
3. Frankreich
4. Albanien
5. Deutschland

Mittwoch, 23. Mai 2012

Liebeskummer

Gestern Abend, ich fahre vom Einkaufen nach Hause. An der Ampel steht ein Polizeiwagen mitten auf der Straße, der Weg ins Nachbardorf ist gesperrt. Ich denk mir nichts weiter und fahr nach Hause. Dort werde ich dann mit den Nachrichten konfrontiert: Teenager mit einer Waffe im "Amok-Lauf". Nur ein Dorf weiter hat er sich auf dem Sportplatz verschanzt. Zum Glück wurde am Ende niemand verletzt.

Aber wenn jetzt die ganzen Einzelheiten bekannt werden und überall im Fernsehen zu sehen sind, bin ich doch etwas beunruhigt: Liebeskummer, weil der 14jährige von seiner 13jährigen Freundin verlassen worden ist!
Klar, die erste große Liebe kommt auch mit den ersten großen Gefühlen und das erste große Ende wirkt dann halt auch wie das große Ende. Und Schützenvereine gibts hier auch genug.

Da sollte also noch einiges an Betreuung und Aufklärung getan werden, damit unsere jungen Leute auch gedanklich heranwachsen können. Das fände ich zumindest die wichtigere Diskussion an stelle von Debatten über Waffenschränke und deren Sicherheit.

Eurovision Song Contest: 2.Halbfinale


Beim Live-Auftritt trennt sich dann eben doch die Spreu vom Weizen! Wacklige Stimmen aus Belgien, Griechenland und Irland, während die Sängerin aus Albanien ganz allein auf der Bühne alle weggeblasen hat! Wow! Ich bin immer noch kein Fan von dem Lied an sich, aber mit dieser gesanglichen Leistung könnte Albanien ganz vorne landen und v.a. von der Jury kräftig Punkte abräumen.
Mit technischen Schwierigkeiten mussten derweil die Rumänen kämpfen: Die Sängerin hatte übelst Probleme mit der Übertragung auf ihrem Monitor. Mitten im Lied winkt sie, dass sie auf ihrem Ohrstöpsel nichts hört, dann reißt sie sich das Ding ganz raus und singt dann die 2.Strophe gehetzt der Melodie vom Band hinterher. Zum Glück bekommen sie im Finale noch eine Chance!

Aber wer ist nun noch im Finale mit dabei:

Rumänien
Moldau (trotz seltsamer Choreografie)
Island (eiskalt ins Finale marschiert)
Ungarn (die Bekanntheit der Band macht das schwache Lied wohl wett)
Dänemark (gilt anscheinend als Favorit)
Albanien (jetzt mein Geheimtipp auf den Sieg)
Zypern (gibt’s die Performance bald auch als Stepper Workout?)
Griechenland (hoffentlich übt sie das Singen bis Samstag noch etwas)
Russland (ohje, die Omas müssen noch mal tanzen)
Irland (trotz ganz fragwürdiger Intonation sportlich im Finale)

Finnland ist leider draußen, das ist Schade. Die Schweiz hats wieder nicht geschafft und die Österreicher können auch nur traurig den Hintern schütteln.

Weiter geht’s zum 2.Halbfinale, das auch wie in den letzten Jahre das stärkere zu sein scheint:

1. Serbien: Željko Joksimović– Nije ljubav stvar
2004 verpasst er den Sieg nur ganz knapp gegen Tänzerinnen im knappen Lederoutfit, an die sich heute kaum noch jemand erinnert. Damals noch mit Serbien und Montenegro am Start, könnte er diesmal im Finale auf zusätzliche 12 Punkten von den neuen „Nachbarn“ rechnen. Typisch melancholische Nummer vom Balkan, sollte ungefährdet ins Finale weiter marschieren und dort dann ganz oben mitmischen… wenn nicht sogar gewinnen.

2. Mazedonien: Kaliopi – Crno e belo
Wir bleiben in der Gegend und in der gleichen melancholischen Stimmung. Zumindest anfangs, bis dann die Streicher gegen E-Gitarre getauscht werden. Ein bisschen wirkt das rockige Zwischenstück aber auch nach Patch-Work Arbeit. Rockig und ruhig in 3 Minuten ist vielleicht doch etwas zu viel des Guten.

3. Niederlande: Joan Franka – You and me
Die Singer-Songwriter Nummer kommt diesmal aus den Niederlanden! Mit Indianerkopfschmuck wird die Sängerin da von einer Sandkastenliebe singen. Einer meiner persönlichen Favoriten, der es hoffentlich ins Finale schafft und dort dann gut abschneidet.

4. Malta: Kurt Calleja – This is the night
Man erkennt sogleich die maltesische Nummer an gewohnt sommerlichen Klängen, direkt von der Beachparty auf die Bühne. Seit 6 Jahren ist Malta mit diesem Konzept nun schon chronisch erfolglos, was sich dieses Jahr wohl auch nicht ändern wird. Aus in der Vorrunde.

5. Weißrussland: Litesound – We are the heroes
Leichte Klänge ist man aus Weißrussland ja auch schon gewöhnt. Nachdem letztes Jahr die Hymne auf das eigene Land im Halbfinale scheiterte, gibt man sich jetzt wieder ähnlich selbstbewusst: „Wir sind die Gewinner! Wir sind die Helden!“ Ob man das im Rest Europas auch so sieht, wage ich zu bezweifeln. Keine Finale.

6. Portugal: Filipa Sousa – Vida minha
Portugal bleibt dem portugiesisch nach wie vor treu und versucht es diesmal wieder mit einer schwermütigen Ballade. Da wir die Präsentation auf der Bühne entscheiden, ob der Funke überfliegt. Aber ich fürchte, Portugal hat es wieder mal sehr schwer.

7. Ukraine: Gaitana – Be my guest
Ist das das Lied der Ukraine zur Fußball-Europameisterschaft? Ist dieses Blasinstrument am Anfang die neue Vuvuzela? Viele wollen aber nun aus politischen Gründen gar nicht mehr so gern dort zu Gast sein. Die Nummer ist insgesamt doch recht einfallslos, auch wenn die Sängerin aus ihren Lungen rausholt was sie nur kann. Kann meinetwegen im Stadion laufen, muss aber nicht unbedingt ins Finale.

8. Bulgarien: Sofi Marinova – Love unlimited
Liebe ohne Grenzen zeigt sich hier auch in einem Sprachmix im Refrain. Englisch, Spanisch, Französisch, sogar ein Satz Aserbaidschanisch soll dabei sein! Aber mit mehr kann die Nummer auch schon nicht mehr punkten. Ob die Sofi mit ihrer Stimme auf der Bühne noch etwas reißen kann? Ich glaubs eher nicht.

9. Slowenien: Eva Boto – Verjamem
Viele Ahhs gibts hier zu hören, aber bei mir bleibt der A-ha-Effekt leider aus. Pompös lässt mich das Lied bisher kalt. Eine Chance auf der Bühne bekommt es noch, aber dann wars das wahrscheinlich auch schon wieder für die Slowenen.

10. Kroatien: Nina Badrić – Nebo
Ohne Streicher geht’s im ehemaligen Jugoslawien einfach nicht. Aber ich kann auch hiermit wenig anfangen. Aber wahrscheinlich wird Kroatien von den Nachbarn mit ins Finale gezogen.

11. Schweden: Loreen – Euphoria
Schweden bleibt beim typischen Dance-Sound und gilt damit als Favorit. Ich finde die Nummer solide, auch wenn ich nicht so euphorisch bin: Das hat man alles schon mal irgendwie irgendwo gehört. Es würde mich wundern, wenn man das dann nicht auch im Finale wieder hören würde.

12. Georgien: Anri Jokhadse – I’m a joker
Der Sänger aus Georgien ist auch schon in seinen 60ern. Klingt aber immerhin noch gar nicht so alt und wäre neben England und Russland auch fast schon ein Jungspund im Finale. Möglicherweise klappt es auch, mit den Einzug. Ich denke die Chancen stehen gut.

13. Türkei: Can Bonomo – Love me back
Die Türkei letztes Jahr erstmals nicht im Finale! Diesmal können sie aber schon im Halbfinale wieder mit vielen Zuschauerstimmen aus Deutschland rechnen. Einen jüdischen Türken schicken sie dazu ins Rennen mit einem selbstgeschriebenen und frischen Song. Da sollte diesmal doch wieder das Finale drin sein.

14. Estland: Ott Lepland – Kuula
Eine Pop-Ballade gibt es dann doch auch noch, vorgetragen von einem Tenor. Eigentlich ein schönes Lied und ich bin gespannt, wie er es auf der Bühne präsentieren kann. Schade wärs, wenn das Lied einfach zwischen den lauteren Nummern unter geht.

15. Slowakei: Max Jason Mai – Don’t close your eyes
Hard Rock aus der Slowakei. Aber der Sänger mit wallendem blonden Haar und dunklem Eyeliner wirkt da doch eher etwas weichgespült. Seine Muskeln zeigt er aber ganz gern mal. Das kleine Land war bisher erst 3mal im Finale vertreten, zuletzt 1998. Die beste Platzierung war ein 17.Platz mit gerade mal 19 Punkten. Das müsste dieses Jahr nun aber doch zu toppen sein, oder?

16. Norwegen: Tooji – Stay
Das erinnert mich ein wenig an den schwedischen Beitrag aus dem letzten Jahr. Mir persönlich gefällts nicht so, aber ich glaube, dass Tooji bis zum Finale bleiben wird.

17. Bosnien & Herzegowina: Maya Sar – Korake ti znam
Und noch ein letzter Beitrag aus dem Land, formally known as Jugoslawien. Natürlich mit Streichern! Und selbst die Flöte, die Joksimović zu Hause lassen wollte haben sie mitgebracht. Ob Mayas Stimme live mithalten kann, wenn sie dazu auch noch selbst am Klavier sitzen wird? Wenn ja, dann könnte das durchaus auch im Finale wieder auftauchen.

18. Litauen: Donny Montell – Love is blind
Und zum Schluss noch ein weiterer Sänger, der es durch Casting-Shows auf die ESC-Bühne geschafft hat. In Litauen hat er sogar schon eine Version von „Let’s Dance“ gewonnen. Das sollte ihm eigentlich auf der Bühne behilflich sein. Das Lied selber lässt ihn da nämlich eher etwas im Stich. Das wird also wieder nix für Litauen.

Montag, 21. Mai 2012

Filmvorschau: Babycall


Diesmal lief ein Film aus Norwegen in der Sneak:

Eine Frau zieht mit ihrem Sohn in eine neue Wohnung, auf der Flucht vor ihrem Exmann, der das Kind misshandelt hatte. Die Mutter Anna (Noomi Rapace) ist so verängstigt, dass sie ihren Sohn Anders (Vetle Qvenild Werring) nicht mal allein in einem Zimmer schlafen lassen will. Also kauft sie sich ein Babyphone und lernt dabei den Verkäufer Helge (Kristoffer Joner) kennen. Sowohl Anna als auch Helge sind zwei verstörte Persönlichkeiten, zwischen denen sich aber doch, heimlich und versteckt, eine kleine Romanze entwickelt. Eines Nachts hört sie dann im Babyphone Schreie und Zeichen eines Streits, die allerdings nicht aus dem Zimmer ihres Sohnes kommen. Hat sie einen anderen Streit in der Nachbarschaft mitangehört? Oder verliert sie den Verstand?

Und langsam wird klar: Nicht alles was bisher gezeigt worden ist, ist wirklich. Realität oder Einbildung? Gegenwart oder Vergangenheit? Welche Rolle spielt dieser Helge, dessen Mutter gerade im sterben liegt? Und dann taucht plötzlich ein Freund des Sohnes auf, der unheimlich und schweigend auch irgendeine Rolle zu spielen scheint.

Die Idee ist nun auch nicht neu, aber Regiesseur Pal Sletaune setzt das sehr gut um. Das Halbdunkel wird zwar erst zum Schluss aufgelöst, aber es gibt immer wieder mal einen hilfreichen Hinweis, was sich nur im Kopf einer der Charaktere abspielt. Das Ende wird so besser nachvollziehbar und ist keine völlig abgedrehte Wendung, wie ich es in anderen Filmen schon erlebt habe.
Dennoch bleibt es spannend, weil erst in den letzten Minuten die Überlagerungen von Wahnsinn, Realität und Vergangenheit aufgetrennt werden und letztlich dann doch ein gutes Stück Realität übrig bleibt.

Für mich hat das den Film sehr stark gemacht. Man muss sich allerdings etwas Zeit nehmen und darf keine laute Action erwarten.

Eurovision Song Contest: 1.Halbfinale


Morgen beginnt mit dem 1.Halbfinale wieder das große Eurovisions-Spektakel und Augen wie Ohren richten sich nach Aserbaidschan.
Während sich letztes Jahr Pro7 und die ARD um die Übertragung der beiden Halbfinales gekloppt haben, sieht es diesmal allerdings wieder ganz anders aus: Am Di zeigt gerade mal der NDR um Mitternacht die Aufzeichnung und am Do (in dem man aus Deutschland auch abstimmen kann) überträgt Phoenix live. Zum Glück gibts aber auch zahlreiche Livestreams im Internet (eurovision.tv oder auch mit deutschem Kommentar auf eurovision.de), oder aber eben ausländische Fernsehsender wie z.B. den ORF, den man von hier aus empfangen kann. :D

So, aber hier nun der Überblick über das 1.Halbfinale:

1. Montenegro: Rambo Amadeus - Euro Neuro
Prinzipiell habe ich gegen satirische Nummern nichts einzuwenden, aber  wenn die mir in den Ohren weh tun, dann find ichs einfach nicht mehr so gut. Dieses Jahr ist das schlimmste Lied (hoffentlich!) auch am schnellsten wieder vorbei.

2. Island: Greta & Jónsi - Never forget
Jónsi hatte es allein ja schon 2004 versucht, und ist damals 19 geworden von 24. Diesmal könnte es mit diesem bombastischen Lied besser laufen. Hilfreich könnte dabei sein, dass wir hier das einzige Duett des Wettbewerbs haben. Schade wärs, wenn es das nicht ins Finale schafft!

3. Griechenland: Eleftheria Eleftheriou - Aphrodisiac
Schöne Pop-Nummer mit eingängiger Akoustik-Gitarre und tanzbarem Rhythmus. Sollte eigentlich auch ein Ticket fürs Finale bekommen, mit einer sicheren 12 aus Zypern.

4. Lettland: Anmary - Beautiful Song
Und im Anschluss gleich wieder Gitarren-Pop, aber diesmal mit weniger Beat und einer etwas monotonen Strophe. Ein nettes Lied, das aber wohl nicht genug Biss haben wird, um sich unter die besten 10 zu kämpfen. Zumal die übrigen baltischen Länder im anderen Halbfinale abstimmen.

5. Albanien: Rona Nishliu - Suus
Dass der Balkan die Melancholie erfunden hat, ist ja schon nichts neues mehr. Aber dieses depressives Gejammere geht mir persönlich etwas zu weit. In 3 Minuten, umrahmt von fröhlichem Pop wird es das Lied schwer haben, seine Stimmung voll entfalten zu können. Aber vielleicht bekommt es auch gerade durch den Kontrast die nötige Aufmerksamkeit? Persönlich könnte ich auf das Stück im Finale verzichten.

6. Rumänien: Mandinga – Zaleilah
Aus Rumänien diesmal abwechselnd spanischer und englischer Text begleitet vom Akkordeon. Der ungewohnte Mix lässt den Fuß jedoch gleich mitwippen. Hier bin ich auf die Bühnenshow gespannt, denn eigentlich ist das Lied doch etwas zu seicht fürs Finale.

7. Schweiz: Sinplus - Unbreakable
Die Schweiz hatte in den letzten Jahren etliche herbe Enttäuschungen hin nehmen müssen: U.a. tanzte DJ Bobo mit Schaufensterpuppen auf der Bühne und scheitert im Halbfinale. Letztes Jahr endlich wieder im Finale und dann der letzte Platz, den das Lied definitiv nicht verdient hatte. Dieses Jahr wieder ein solides Lied, auch wenn ich etwas Mühe habe, den Text im Refrain wirklich zu verstehen. Ich fürchte daher fast, dass der Liveauftritt nicht so prall wird und das Aus kommt.

8. Belgien: Iris – Would you
Zur Abwechslung mal eine Pop-Ballade, die ohne großes Drama angenehm daherkommt. Es müsste fürs Finale reichen.

9. Finnland: Pernilla – När Jag Blundar
Ein schwedischer Walzer aus Finnland! „Wenn ich meine Augen schließe“ heißt der Titel übersetzt und mir hat sich das Lied schnell ins Ohr festgesetzt. Mein persönlicher Favorit in diesem Halbfinale… und wahrscheinlich genau deswegen ein Vorzeichen, dass es nicht fürs Finale reicht.

10. Israel: Izabo – Time
Ich bin mir noch immer unschlüssig, ob ich das Lied nun gut oder nervig finden soll. Auf jeden Fall fällt es aber auf. Der Refrain könnte live womöglich in die Hose gehen.

11. San Marino: Valentina Monetta – The Social Network (Oh oh – uh uh)
Ralph Siegel gibt nicht auf und geht wieder an den Start. Aber sollte er nach all den Jahren die Regeln des Wettbewerbs nicht mal kennen? Schon früher musste ja mal ein Lied von ihm disqualifiziert werden, weil es vor Jahren schon veröffentlicht worden ist. Und diesmal musste er nachträglich den Text ändern, weil es sonst Werbung für Facebook gemacht hätte. Aber mit Cyber-Sex und Dating hat FB ja eigentlich nicht so viel zu tun und überhaupt merkt man dem Text an, dass der Herr Siegel sich mit dem Thema eigentlich nicht auskennt. Daher propheziehe ich dieser herzlosen Pop-Nummer auch das frühe Aus!

12. Zypern: Ivi Adamou – La la love
La la la la la la la la la la la la-ove – Wenn wir mal ausblenden, dass das hier auch ein Songwriter-Wettstreit sein soll, dann muss man sagen: Gerade die Schlichtheit macht dieses Lied schon wieder genial. Eventuell könnte es aber bei den Jurys nicht so gut ankommen. Ob die 12 Punkte aus Griechenland fürs Finale reichen?

13. Dänemark: Soluna Samay: Should’ve known better
Dänemark schickt jedes Jahr wieder einen völlig anderen Musikstil ins Rennen und wurde bisher immer mit hohen Platzierungen belohnt. Qualitativ gehört dieses Lied auch wieder ins Finale, aber so richtig herausstechen oder im Ohr hängen bleibt es nicht. Es könnte also doch knapp werden.

14. Russland: Buranovskiye Babushki – Party for everybody
Russische Großmütter machen Party für alle. Oh je, oh je. Erstmal wird meditativ vorgeglüht und eingesungen, bevor dann das Lied endgütlig im seichten Fahrwasser auf Grund läuft. Niemand würde sich nach dem Lied umdrehen, wenn da nicht ein Haufen alter Frauen in russischer Tracht auf der Bühne stehen würde. Ich fürchte das schlimmste aber hoffe weiterhin auf ein Aus in der Vorrunde.

15. Ungarn: Compact Disco – Sound of our hearts
Irgendwie bleibt diese Nummer einfach nur blass und kann sich nicht wirklich hervortun. Ob das die Bühnenshow vielleicht noch rausreißen kann? Ansonsten müssen sich die Jungs wohl einfach der Konkurrenz geschlagen geben.

16. Österreich: Trackshittaz – Woki mit deim Popo
Hier nun das einzige Lied, das so ein bischen auch auf Deutsch ist, irgendwie. Ein Hommage an den Hintern, der auch Gefühle haben soll. Österreichische Spaß-Beiträge waren in der Vergangenheit allerdings noch am erfolgreichsten (z.B. Alf Poir). Im Vorentscheid haben sie durch die Licht-Show auf der Bühne punkten können. Ich hätte kein Problem damit, mir ein Finale ohne sie anzusehen.

17. Moldau: Pasha Parfeny – Lăutar
Moldawien wie es swingt und lacht! Das Lied selber kann zwar nichts besonderes, sticht aber als einzige Swing-Nummer doch wieder hervor. Der Abwechslung halber würde ich lieber das hier ins Finale schicken und eine der Tanznummern nach Hause schicken. Könnte klappen!

18. Irland: Jedward – Waterline
Jedward zum Zweiten. Nach einem guten 8.Platz letztes Jahr treten die Zwillinge direkt wieder an. Vom Lippenstift haben sie aber genug und haben ihr Lied aus dem letzten Jahr zur Fußballhymne umgedichtet: „Put your green cape on“. Musikalisch sind aber näher am Wasser gebaut und wir können gespannt sein, ob Irland in Aserbaidschan oder in Polen und der Ukraine erfolgreicher ein wird. Mir persönlich gefällt dieses Lied viel besser als das vom letzten Jahr. „This is about to go down as the big one“? Wir werden es sehen. Finale sollte auf jeden Fall drin sein.

Dienstag, 15. Mai 2012

High Quality Content by Wikipedia Articles

Unglaubliches ich habe heute im Internet recherchiert, und den Aufhänger dazu gab eine befreundete Autorin und Bloggerin, die plötzlich ein Buch betitelt mit ihrem Namen und einer Kurzbiografie von ihr auf dem Buchrücken im Internet entdeckt hatte. Verwirrt hatte sie das dann auch gleich gepostet: Hatte hier jemand heimlich eine Biografie von ihr verfasst? Was wird auf diesen 104 Seiten stehen?

Auf dem Buchdeckel findet sich dazu ein roter Hinweis:  "Aktuell & In: Hier ist Wikipedia drin!"
Ebenso in der Buchbeschreibung der Hinweis, dass der Text überwiegend aus kostenlosen Inhalten aus dem Internet besteht. Aber was heißt das nun genau? 104 Seiten ist ja wohl mehr als nur ein Wiki-Artikel!

Wer ist also der Herausgeber, dieser Loki Radoslav? Ein Suche im Internet ergibt über 300 Veröffentlichungen, aber keine Informationen zu diesem Namen; kein Bild, keine biografischen Angaben, nichts. Und was sind denn das für Bücher mit Titeln wie "Beethoven Denkmal (Bonner Münsterplatz)", "Bedeutung-Text-Modell", "Bedford College", etc. Lauter Titel die mit den Buchstaben A und B beginnen!
Und was ist das für ein Verlag: Pon Press? Die Google Suche ergibt schon wieder: Nichts! Gibts das denn? Ein Verlag will sich normalerweise nicht verstecken sondern Bücher verkaufen!
Ich durchsuche Wikipedia und finde nichts in der deutschen Version. Also durchsuche ich die englische Version in der Volltextsuche und: Volltreffer!

http://en.wikipedia.org/wiki/VDM_Publishing

Nur ganz klein fast am Ende findet sich PON PRESS mit Loki Radoslav und fast 800 Veröffentlichungen, die aber nur im Internet erhältlich sind. Pon Press stellt sich da nun also als eines von unzähligen Imprints dieser VDM-Gruppe. Die Gruppe hat ihren Sitz in Saarbrücken, die Imprints offiziell auf Mauritius.

Man vermutet also: Loki Radoslav ist wohl ein Pseudonym, oder vielleicht sogar ein Computer, der automatisch Wikipedia-Artikel zusammenstellt. 

Aber was steht denn nun also in diesen Büchern? Fast 50 Euro werden da für einen Band verlangt, auch wenn da anscheinend nur Sachen drinstehen sollen, die man auch kostenlos im Internet lesen kann.
Um reinschauen zu können, müsste man das Buch bestellen. Man vermutet, dass man es aus gutem Grund in keiner Buchhandlung mal durchblättern kann. Folgender Artikel erklärt dann endlich, was sich zwischen den Buchdeckeln nun wirklich befindet:
Es sind nichts anderes als Wikipedia-Artikel. Vermutlich nur alphabetisch geordnet. Der Titel des Buches ist der Titel von einem dieser Artikel. Wer denkt, dass das ganze Buch davon handelt, der ist den Machern auf den Leim gegangen. Denn das findet man ja oft genug: Bände mit gesammelten Gedichten oder Erzählungen, die nach einem der darin enthaltenen Texte benannt ist. Warum sollte das hier also verboten sein? Aber gemein ist es trotzdem.
Die Titel werden nämlich ganz gezielt ausgewählt, nach Themen, zu denen es bisher noch nicht viele Veröffentlichungen gibt, die aber dennoch mit einer gewissen Frequentierung gesucht werden. Wer da also verzweifelt nach Literatur zu bestimmten Themen sucht und ENDLICH ein Werk gefunden zu haben meint, das genau dazu passt, der klickt dann sicher schnell mal auf "bestellen". Und dann gibts ein "Stück" Wikipedia ausgedruckt.

Also aufgepasst, Schüler und Studenten und alle anderen, die gerne mal Bücher im Internet bestellen: Lasst euch nicht anschmieren und boykottiert diesen Schwachsinn! Der Büchermarkt wird überschwemmt mit diesem sinnlosen Zeug und offensichtlich scheint sich das ja auch zu lohnen. "Books for Africa" wollen sie damit sogar noch unterstützen. Damit die Kinder in Afrika auch ein Stück Wikipedia bekommen... Ehmm ja. Da müssen wir nun aber andere Wege finden.

Montag, 7. Mai 2012

Filmvorschau: Lockout

Will man einen Film über einen Aufstand im Gefängnis drehen, muss man sich schon einiges einfallen lassen, damit es noch irgendwie originell wird. Gefängnisse auf Inseln irgendwo im Meer gabs auch schon oft genug zu sehen, das ist also schon längst nicht mehr sicher genug. Also mussten sich James Mather und Stephen St. Leger schon einiges einfallen lassen: 

"Lockout" spielt daher auch in einer futuristischen Zukunft, und das Gefängnis befindet sich nicht auf der Erde sondern schwebt in der Erdumlaufbahn herum! Damit es den Gefangenen dort nicht langweilig wird, werden sie auch kurzerhand in eine "Stasis" versetzt, was eine Art Gefrier-Koma darstellt. Allerdings befindet sich das noch in einer Art Testphase und Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen! 
Der Hauptsponsor des Gefängnisses ist jedoch ein Weltraumunternehmen. Sind die Gefangenen also vielleicht Versuchskaninchen? Um dem näher auf den Grund zu gehen reist die Tochter des amerikanischen Präsidenten (Maggie Grace) höchstpersönlich ins All um dort einen wahnsinnigen Gefangenen (Joseph Gilgun) zu interviewen. Und dabei passiert dann das unfassbare: Der Verhörte kann sich befreien und sämtliche andere Schwerverbrecher aus ihren Särgen befreien und die Wärter und Techniker als Geiseln nehmen! Ob es zufällig vielleicht 300 Gefangene sind? Man müsste ihren Anführer fragen, gespielt von Vincent Regan, und ob die Stasis sich so schlecht auf seinen Körper ausgewirkt hat. 

Wer kann da also noch helfen? Nur ein Mann natürlich: Guy Pearce! Ein CIA-Agent, der selbst gerade eben erst wegen Spionage und Mord zu 30 Jahren Haft im All verurteilt worden ist. Aber natürlich ist er eigentlich unschuldig und irgendjemand anderer hat ihn angeschmiert, vielleicht sogar der Chef der CIA selbst (Peter Stormare), der als Augenzeuge den Mord beobachtet haben will? Leider gibt es in der Zukunft kein CSI mehr, und es ist daher unmöglich herauszufinden, ob jemand von vorne oder von hinten erschossen worden ist. Traurig aber Film.
Also kann er sich nur dadurch rehabilitieren, indem er die Tochter des Präsidenten rettet. Und gleichzeitig bietet sich ihm die einmalige Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen, denn sein Freund und Komplize (Tim Plester) ist zufälligerweise auch dort oben im All in Haft! Und das letzte was er tat, bevor er verhaftet worden ist, war einen Koffer zu verstecken. Doch wem kann unser Held denn nun eigentlich noch trauen? Ist Agent Shaw (Lennie James) vielleicht noch sein einziger Freund, mit dem er sich auch stumm verständigen kann? 

Blickt ihr noch durch? Unser Held reist also ins All, um die hübsche, blonde Tochter des Präsidenten zu retten und um zu erfahren, wo auf der Erde ein Koffer versteckt ist, der seine Unschuld beweisen kann. Pearce und Grace (die sich erstmal kräftig anzicken) auf der Flucht in einer Raumstation unter der Kontrolle wahnsinniger Verbrecher. Doch werden sie rechtzeitig die Station verlassen können, bevor die Air-Force die Station abschießen kann? Kann die Air-Force die Station abschießen, bevor diese auf die Erde stürzt? Und warum wurde Marian früher auf dem Spielplatz ausgelacht? 

Alles Fragen, die am Ende des Films nicht offen gelassen werden! Auf dem Weg dorthin fliegt ordentlich was in die Luft und am Ende bleiben auch nicht mehr viele Leute am Leben. Obwohl die Handlung nicht mit Originalität glänzen kann, wirds also nicht langweilig. Action-Freunde kommen voll und ganz auf ihre Kosten!

 

Samstag, 5. Mai 2012

Regionale Besonderheiten

Auch wenn ich hier früher schon 20 Jahre verlebt habe, war es nun doch eine Umstellung zurückzukommen, nachdem ich die letzten 10 Jahre größtenteils woanders war. Da höre ich z.B. beim Einkaufen: "Mir brauchad no Määl!" Und obwohl ich es sofort verstehe kommt es mir gleichzeitig fremd vor. "Mehl" heißt das doch eigentlich, aber hier hat man Umlaute besonders gern, vor allem das Ä. Und so gewöhne ich mich langsam wieder an Sachen, an die ich früher mal gewohnt war. So auch an die Blaskapellen, die hier zu jeder Veranstaltung und jedem runden Geburtstag einfach dazugehören. Jedes Dorf hat hier aber auch seine eigene Kapelle, und da will eben jeder mal zum Zug kommen. Und ich erinnere mich auch noch gut an die Enttäuschung bei mir zu Hause, als ich als Kind einfach nicht Trompete spielen wollte. Aber ich fand Blasmusik eben damals schon langweilig und wollte unter keinen Umständen in solchen Klamotten immer und immer wieder das gleiche spielen müssen. Und vor ein paar Jahren erst konnte mich Gisbert zu Knyphausen mit der Trompete aussöhnen.

Aber dann lerne ich auch neue Leute kennen, etwa in meinem Alter, die dann von ihren Hobbies erzählen: Hackbrett spielen und Dirndl schneidern. Wahrscheinlich erkennt man allein daran, dass ich überhaupt schon mal ein Hackbrett gesehen und live gehört habe, dass ich hier aufgewachsen bin. Aber dass das Leute immer noch neu lernen und toll finden überrascht mich doch ein wenig, obwohl es natürlich gut ist, da so ein Stück Kultur erhalten bleibt. Denn wie so oft findet man fremde Kulturen einfach spannender als das, was die  eigenen Urgroßeltern vielleicht mal gemacht haben.

Und noch eine letzte Sache ist mir häufiger aufgefallen: Kniestrümpfe in Kombination mit kurzen Hosen. Ob auf der Straße in der Stadt oder im Wald beim Joggen werden hier Strümpfe bis zum Knie getragen. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das zuletzt gesehen habe, außer eben in Kombination mit einer Lederhose. Aber ganz sicher bin ich mir nicht, ob das nun ein lokaler Wahnsinn ist, oder vielleicht doch ein neuer Modetrend. Und im Grunde ist mir das auch egal, denn das werd ich sicher nicht anziehen. ;)