Samstag, 7. Januar 2012

Keine Dates im Januar !!!

Oder am besten überhaupt nie wieder jemand Neues kennen lernen müssen... *seufz*

Es begab sich erstmals im Jahr 2011, es war Januar. Voller Hoffnung, dass dieses Jahr alles anders werden könnte, sitzt man zu zweit bei mexikanischem Abendessen in der Margarita-Happy-Hour.
Die Unterhaltung läuft ganz gut... bis:

"Nach meiner Ausbildung hab ich dann 3 Jahre gearbeitet bis zum Burnout, und dann in die Psychose, dann über mehrere Jahre immer wieder mal in die Psychiatrie. Aber momentan bin ich schon seit mehreren Monaten stabil dank den Medikamenten, die ich täglich nehmen muss. Das stört dich doch hoffentlich nicht?"

Man schluckt. So eine Geschichte bekommt man ja nun auch nicht täglich erzählt. Und an sich ist die Vergangenheit einer Person ja auch nicht das entscheidende, aber...

"Eigentlich darf ich ja auch gar keinen Alkohol trinken, aber die Nebenwirkungen halten sich eigentlich in Grenzen, seit ich kein Gras mehr rauche..."

Man schluckt nochmal und denkt daran, dass man nicht derjenige war, der den Pincher Margaritas bestellt hatte. Und während man sich weiter unterhält, bemerkt man dann langsam, dass das was man vorher für Schüchtern- und Verlegenheit gehalten hat, doch eher Auswirkungen einer psychischen Störung sind.
Ich bin nicht gegangen, sondern geblieben. Weil ich doch einen Menschen nicht wegen einer Krankheit stehen lassen kann. Und gleichzeitig wird man auch selbst mit Vorurteilen konfrontiert:

"Du bleibst doch jetzt nur noch aus Mitleid! Geh doch, wenn du mit mir nicht klar kommst! Ich brauch dein Mitleid nicht."

Aber es ist doch verständlich, dass man selber auch etwas Zeit braucht, um damit umgehen zu können, oder? Natürlich bin ich überfordert! Natürlich weiß ich nicht, was ich auf sowas sagen soll! Weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll, gebe ich also ehrlich zu, dass ich überfordert bin. Und dann kommt es zum Streit, und alles ist einfach nur unglaublich peinlich.

Sowas passiert doch sonst nur Ted Mosby oder Figuren im Unterschichten-TV...

Und es wurde 2012, der erste Monat Januar. Voller Hoffnung, dass dieses Jahr alles anders werden könnte, sitzt man zu zweit im Café.

"Seit meinem Burnout bin ich allerdings arbeitsunfähig für meinen alen Job und versuche jetzt erstmal herauszufinden, was ich denn eigentlich aus meinem Leben machen will. Mein aktueller Therapeut hilft da irgendwie auch nicht mehr als die letzten."

Man schluckt. Es muss am Monat liegen, keine Frage. Allerdings diesmal ohne Psychose und ohne Medikamente. Stattdessen ein plötzlicher Ausbruch in Tränen:

"Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll! Privat und beruflich ist einfach alles so schlimm!"

Sind es vielleicht gute Vorsätze, die kaputte Menschen zu so drastischen Mitteln greifen lassen, um wieder in ein normales Leben zurück zu finden? Und so sehr ich es auch jedem wünsche, dass es klappt: Januar bleibt ab jetzt für mich datingfrei!