Samstag, 28. August 2010

Tatort Castingshows, und die Kiste von der Brigitte

Ach, wie ist das Leben heutzutage doch einfacher geworden! Wenn man nicht weiß, ob eine Beziehung halten wird, oder wenn man wissen will, in wen man sich als nächstes verliebt, oder wer schon immer mal wissen wollte, ob Mücken furzen können, der braucht einfach nur eine SMS verschicken, und alle Fragen sind geklärt! Ist das nicht toll? Und die Handyrechnung kommt ja auch erst am Ende des Monats!
Meine Güte... ein paar Tage im Elternhaus gewesen und ab und an mal einen Blick in den Fernseher geworfen und ich zweifle direkt mal wieder an der gesamtem Menschheit. Und dazu dann noch Castingshows ohne Ende. Und auch wenn die Tochter vom Dönerbudenbesitzer ihren Text nicht kann, kommt sie natürlich weiter, weil man sie prima vermarkten kann. Viel besser als die durchaus talentierte, aber reiche Tussi, die deswegen auch arrogant und unecht ist. Ergo unsympatisch und ohne Identifikationspotential für die Teenies vor dem Fernseher, die auch von der großen Karriere träumen. Bei anderen hört man dann gar nur noch das vernichtende Urteil der Jury, ohne sie selbst singen gehört zu haben. Was seltsam ist, wenn man erst in der 2.Runde plötzlich merkt, dass da jemand überhaupt nicht singen kann.

Und dann gibts Sonntags ja den Tatort und ich je öfter ich das anschau, umso weniger versteh ich, was daran so toll sein soll. Serienmörder gesucht, 2 unsympatische Verdächtige und ein zurückhaltender, latent freundlicher Typ, der stalkerlike ständig auftaucht. Und spätestens wenn man ihn zum 2.Mal sieht ist klar, dass er dahinter stecken muss. Unterdrückter Hass auf die tote Mutter als Motiv und Auslöser der Serienmorde, die Komissarin zum Ende hin selbst in akuter Lebensgefahr, wird aber heldenhaft von ihrem Kollegen gerettet. 'Tschuldigung, aber das soll das Beste sein, was der deutsche Krimi zu bieten hat? Das ist so altbacken, durchschaubar und wirkt bis zum Soundtrack inszeniert und aufgesetzt. Nee, nee. Bei allen Schwächen, die die CSI-Reihe hat (v.a. der Miami-Ableger...), sind die doch um einiges innovativer, selbst nach gefühlten 100 Staffeln, und obwohl man insgesamt mit weniger festen Figuren auskommt.

Aber was mich dann doch fast schon wieder ein bischen erschreckt: Je größer der Mist, umso inspirierender scheint das auf mich zu wirken! In der Tat hab ich seit langem Mal wieder mit ner eigenen Geschichte angefangen... mal sehen, was draus wird. ^^

Und zum Schluß noch was Positives: Neues Helden - Album ist da und mir auch jetzt gerade im Ohr! Klasse Arbeit! Weniger fröhlich als gewohnt. Aus Aurélie wurde Brigitte, die aber sexuell gar nicht mehr verklemmt daherkommt. "Die Ballade von Wolfgang und Brigitte" wären neben "Alles" und "23:55: Alles auf Anfang" meine Anspieltipps. Und wer genauer reinhört, der entdeckt dann auch Perlen wie "Meine Freundin war im Koma und alles, was sie mir mitgebracht hat, war dieses lausige T-Shirt" und "Was uns beiden gehört".

Wir sind Helden: Bring mich nach Hause