Samstag, 24. Juli 2010

Prädikat "Irgendwie seltsam"

"Guten Morgen! Ich muss los in die Psychiatrie, Sudokos lösen."

Nein, auch diesmal bin ich dem Wahnsinn kein Stück näher gekommen. Oder zumindest kein großes Stück. Aus finanziellen Gründen nehme ich derzeit an einer wissenschaftlichen Studie teil, die v.a. darin besteht, dass ich die nächsten Wochen täglich 1 Stunde Sudokus lösen muss. Ich wusste vorher nicht, was auf mich zu kommt, aber die Tatsache, dass ich jetzt für 1 Stunde Sudoku mehr Geld bekomme als früher für 2 Stunden Pizza backen, lässt darauf schließen, das es sich lohnt. Und sowohl vorher wie nachher ein paar Experimente in der CT-Röhre unter Beobachtung meines Gehirns, ich ließ es ja bereits anklingen.

Was ich bisher jedoch verschwiegen hatte: Außer "Mann kann der toll liegen bleiben!" muss der versuchsbetreuende Arzt sich auch etwa folgendes gedacht haben, als er sich mein bestes Stück angesehen hatte: "Mein Gott, was ist das denn???" Genaugenommen hatte mein Kleinhirn große Aufmerksamkeit erregt, da es "irgendwie seltsam" aussieht. (Liebt ihr es nicht auch, wenn Ärtze euch mit so tollen Begriffen beschreiben, was ihr auch selbst sehen könnt?) Ein neurologischer Spezialist wurde also zusätzlich befragt und nun ist es offiziell: Ich habe ein gesundes Gehirn, dass stellenweise "irgendwie seltsam" aussieht.
Da im Kleinhirn vermutlich die Motorik gesteuert wird, erklärt das doch einiges: Z.B. mein frühes Scheitern beim Geräteturnen oder beim Basketball.

Aber das soll mich erstmal nicht weiter beschäftigen, denn: Ich habe einen Prüfungstermin! Seit ein paar Tagen schon weiß ich, dass wiederum in ein paar Tagen alles vorbei sein wird, mit der Politikwissenschaft! Daher jetzt wieder weiter lernen, denn ab Mo muss ich ja auch wieder Sudoko spielen und und und...

Sonntag, 18. Juli 2010

Drei Geburtstage und kein Todesfall!

Geburtstag Hattrick an diesem Wochenende!

Donnerstag: Wir sind zwar Mitte 20, benehmen uns aber trotzdem noch wie 16jährige Mädels. Inklusive Geburtstagskuchen in Penisform.

Freitag: Grillparty der Mitbewohnerin mit reichlich Essen und Salat. Nachdem man mir spontan noch mitgeteilt hatte, dass das ganze unter "Bad Taste Party" läuft, musste ich mir eben ein Hawaii-Hemd überwerfen.

Samstag: "Polnische Piroggen Party" (wegen schlechtem Wetter wurde vom grillen Abstand gehalten). Offizieller Beginn um 14h, um dem nicht mehr ganz so jungen Geburtstagkind auch genügend Zeit zum Trinken einzuräumen. ^^

Der frühe Beginn kam mir auch sehr gelegen, weil ich dann auch schnell wieder weiter musste zum Tübinger Singer-Songwriter-Festival! Genialer Abend, mit 4 tollen Konzerten und einem weiteren, über das man sich immerhin ordentlich lustig machen konnte. Danach dann noch Afterhour mit vielen Bands in verschiedenen Locations. Im Kino Löwen haben wir uns daher eine verplante Nachwuchssängerin angehört, die u.a. Mitten im 3 Lied festgestellt hat, dass sie eben jenes Lied ja schon zu Beginn gespielt hatte. Außerdem ein sehr interessantes Englisch. Bei der nächsten Band noch reingehört und dann weitergezogen standen wir dann erstmal vor einem "Wir sind schon voll" Schild. Also nochmal weier, wo wir dann doch ernsthaft vor verschlossener Tür standen! Man konnte die Musik zwar von draußen hören, aber die Tür war abgesperrt! Also nochmal weiter, wo wir dann immerhin einen neuen, angeblich in Bosten erfundenen Musikstil anhören konnten. Hat jetzt mein Leben allerdings auch nicht weiter verändert.

Und als ob das für ein Wochenende noch nicht ausreichen würde, hab ich mich dann auch mal noch für ein wissenschaftliches Experiment zur Verfügung gestellt. Etwa 1,5 Stunden lang lag ich in so ner CT-Röhre, musste Experimente mit machen und wurde hinterher sogar dafür gelobt, wie toll ich still liegen könnte. Und da fiel mir wieder mal auf, wie ungerecht diese Welt doch ist: Wer schneller laufen kann als andere, bekommt Medaillien und wird Nationalheld. Aber wer stiller und länger liegen kann... der bekommt höchsten mal ein Lob vom Neurologen. Achja...

Dienstag, 13. Juli 2010

Menschen und so

Ach was finde ich die Menschen doch derzeit wieder anstrengend. Mich eingeschlossen. Bzw. sogar mit dem Prädikat "besonders anstrengend".

Manche lernt man kennen, ein paar etwas Näher. Irgendwie ists spannend und schön, aber manchmal auch einfach nur anstrengend. Täglich begibt man sich in die Gefahr, etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Oder nicht zu sagen, nicht zu tun. Und schon wird es kompliziert. Entweder man sagt gerade heraus was einen stört und es gibt Ärger. Oder man sagt es nicht, man merkt aber doch dass irgendwie irgendwas ist und es gibt Ärger weil man nicht weiß was eigentlich los ist.

Und oft kommt ja dann der Punkt, wo der Kontakt abbricht oder zumindest immer weiter in den Sand gesetzt wird. Meistens gar nicht im Streit, sonderen wegen Wechsel von Wohnorten, Arbeitsplätzen oder auch Interessen.

Achja. An dieser Stelle einfach mal ein "Danke!" an alle, die es mit mir aushalten und mir das Gefühl geben, dass es eben doch nicht anstrengend mit mir ist.


Montag, 5. Juli 2010

Und täglich grüßt...

Iich war heut mal wieder wegen meiner mündlichen Prüfung in der Sprechstunde von meinem Prüfer.

Zu Beginn sogar voller Hoffnung, denn: Er kam von selber drauf, dass ich einen Prüfungstermin will! Und dann wollte er auch noch mal wieder meine Literaturliste sehen und hat die dann auch sehr gelobt. Nachdem ich die 2mal seinen Wünschen angepasst habe, war auch kaum etwas anderes zu erwarten gewesen.

Und dann schaut er mich fröhlich an: "Wenn Sie soweit sind, dann können Sie also gerne demnächst ihre Klausur schreiben! Sie müssen dazu bei...."

Zum dumm, dass ich diese Klausur bereits am 12.Mai geschrieben habe. Und zwar bei ihm.

Er wollte es zwar erst nicht glauben, aber nachdem ihm sein Kalender das bestätigen konnte, schien er etwas verdutzt: "Ja, dann muss ich mich jetzt erstmal mit Ihrem 2.Prüfer in Verbindung setzen wegen einem Termin..."

Ja! Bitte! Das wäre schön! Nachdem ich das jetzt schon seit Monaten in Sprechstunden sage und per Mail schreibe...

Vielleicht also in 2 bis 3 Wochen. Aber dann sind ja auch schon wieder Semesterferien und vermutlich jeder im Urlaub. Und ich hatte meine Literaturliste ja auch extra schon im Januar fertig, damit ich nicht irgendwann im Hochsommer mündliche Prüfung ablegen muss...

Heute schon getestet?

Habt ihr beim Einkaufen schon mal versucht Sachen ohne Testsiegel zu kaufen? Irgendwie wird das ja zunehmend schwerer, da einem jede Packung bestätigen will, wie toll der Inhalt doch ist. Öko-Test und Warentest scheinen sich da ja eine wahre Schlacht zu leisten... und mittlerweile versteh ich auch ein wenig wieso.

Der Schwerpunkt bei Öko-Test soll nach eigenen Angaben auf ökologische Themen liegen, aber im Grunde könnte die Abkürzung doch auch für "Ökonomie" stehen, oder nicht? Überascht war ich dann aber v.a. davon wem das Unternehmen denn eigentlich gehört: der SPD. Seit 1985 erscheint das Magazin unter diesem Namen.

Stiftung Warentest gibt es hingegen schon seit 1964, gegründet von der Bundesregierung. Das ganze finanziert sich demnach also nicht nur über den Verkauf der entsprechenden Zeitschrift, sondern auch über Bundesmittel. Dementsprechend überprüft die Stiftung die Waren auch nach Regierungs- bzw. heute ja größtenteils schon Europarichtlinien.

Öko-Test ist hier also unabhängiger... aber womöglich auch unberechenbarer? Da Öko-Test nämlich keine eigenen Labors besitzt, werden mit den einzelnen Untersuchungen stets Labore von außen hinzugezogen.

Am besten aber, man vergleicht einfach mal unterschiedeliche Testergebnisse: Da kann es dan vorkommen, das Öko-Test ein Olivenöl für "sehr gut" befidnet, während Warentest ein "mangelhaft" vergibt, da Weichmacher festgestellt worden sind. Öko-Test hatte danach nun gerade nicht getestet. Genau umgekehrt die Bewertung von Fußball-Fan-Trikots: Warentest testet zuerst eher positiv und dann findet Öko-Test alle möglichen Giftstoffe.
Warentest hält sich dabei also an gesetzliche Grenzwerte. Liegt man drunter, ist alles in Ordnung. Öko-Test kann sich hier die Freiheit nehmen, auch kleinere Spuren zu kritisieren. Wie schädlich die dann letztlich im Vergleich sind, ist eine andere Frage.

Andererseits ist Öko-Test immer wieder mal in die kontroverse wegen Veletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht geraten. Einerseits wurden Energiesparlampen als "Dreck" bezeichnet, und andererseits wurden bei Tests von Kleinkindercreme auch Cremes aufgeführt, die nicht für Kinder zugelassen waren und Krebsverdacht nicht explizit genug ausgeführt worden ist.

Was machen wir mit unseren Siegeln jetzt also? Einberseits ist diesen Tests auch nicht blind zu vertrauen. Nur weil "sehr gut" drauf steht, nimmt uns das nicht die Verantwortung ab, selber genau zu lesen, was da jetzt eigentlich drin ist. Öko-Test darf zudem auf keinen Fall mit dem Bio-Siegel verwechselt werden, da bei diesen Tests die Waren selbst untersucht werden, und nicht ihre Herstellungsumstände. Zudem können jährlich nur wenige Produkte getestet werden, und selbst wenn vor 3 Jahren mal etwas "gut" war, heißt das nicht, dass sich seitdem nichts geändert haben kann.
Und letzlich darf nicht vergessen werden, dass mit diesen Tests am Ende doch Geld verdient werden will. D.h. es werden zwangsläufig auch irgendwelche Testgewinner gebraucht, die dann auch stolz die gute Bewertung präsentieren und damit für das Unternehmen weiter Werbung machen.