Mittwoch, 30. Juli 2008

Leserpost aus Afrika

Auch auf den letzten Eintrag folgten wieder unzählige Leserkommentare (2 bis 3 um genau zu sein, aber ich hab sie bewusst nicht gezählt). Und einer davon kam sogar aus Afrika. Petra G aus K. weist darauf hin, dass Drive-In-Schalter bei Apotheken im Nachtbetrieb bereits etabliert sind. Da Nachts immer eine Apotheke zum Notdienst geöffnet sein muss, haben die meisten Apotheken sogenannte Nachtschalter, vom Prinzip ähnlich wie ein Bankschalter. Es sollen Nachts nämlich die verschiedensten zwielichtigen Gestalten versuchen, sich auf mehr oder weniger llegale Weise neuen "Stoff" in der Apotheke besorgen zu wollen. Und damit man diese Typen gar nicht erst in der Apotheke drin hat, bedient man die eben über einen Außenschalter. Und den kann man dann auch leicht so bauen, dass man direkt mit dem Auto da ran fahren kann.
Im harten Konkurrenzkampf der Apotheken ist es daher nur ein kleiner Schritt, diese Drive-In-Schalter auch in den Tagesbetrieb zu integrieren.

Vielen Dank an Petra G. aus K. für diese Informationen!

Samstag, 26. Juli 2008

Drive in and be healed

"Guter Tee ist wie guter Wein: Umso älter, desto besser!"
Mir ist die besondere Ehre zuteil geworden, von dieser Lebensweisheit erfahren zu dürfen. Der äußerst bescheidene und wohlwollende Mensch, der mir dies auf meinen Lebensweg mitgegeben hat, möchte aber in diesem Eintrag ausnahmsweise mal nicht erwähnt werden. Ein Wunsch, dem ich aus Dankbarkeit natürlich gerne nach komme.
Nach wie vor mag ich meinen Tee aber lieber frisch und heiß, was wohl der ungezähmten Wildheit meiner Jugend zuzuschreiben ist. Einige von euch können das sicherlich am eigenen Leibe nachvollziehen.

Wenden wir uns also diesmal wieder dem historischen Städtchen Tübingen und seinen zahlreichen Geschäften und Läden zu. Denn neulich ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass es in Tübingen, oder genauer gesagt im Stadtteil Lustnau, eine "Drive-In-Apotheke" gibt. Da kann man also wirklich mit dem Auto hin fahren und sich seine Medikamente holen, ohne auch nur aussteigen zu müssen. Na, Gott sei Dank erfahren nun auch endlich diejenigen Linderung ihrer Leiden, die so krank sind, dass sie schon gar nicht mehr aus dem Auto aussteigen können! Da kann man jetzt nur noch hoffen, dass die ersten Drive-In-Toiletten auch endlich eröffnen, weil dann könnten diese armen Menschen ja fast schon wieder ein halbwegs normales Leben führen.
Da fragt man sich dann nur, wo man als nächstes auch noch mit dem Auto reinfahren kann. Drive-In-Möbelhäuser? Drive-In-Heimwerkermärkte? Drive-In-Friseursalons?

Was ich als Pizzafahrer ja dringend mal anregen würde: Drive-In-Krankenhäuser, Drive-In-Studentenwohnheime, Drive-In-Fußgängerzonen und beidseitige Drive-In-Einbahnstraßen. Aber darauf werd ich wohl noch lange warten können.

Montag, 21. Juli 2008

Nachts ist jeder Tee schwarz

Rund 200 Besuche im letzten Monat... das ist doch schonmal gar nicht schlecht. Mittlerweile gibt es sogar schon die ersten Blog-Fans, die unbedingt auch namentlich hier erwähnt werden wollen und deswegen krampfthaft versuchen, sich irgendwelche sensationellen Kommentare auszudenken. Aber ich möchte an dieser Stelle lieber keine Namen nennen.
Und es gibt natürlich auch die Leute, die hier mal wieder Neues und Aufregendes nachlesen wollen. Aber leider muss ich mitteilen, dass mich schon lange niemand mehr erstechen wollte. Es soll aber auch Leute geben, die sich darüber freuen, dass mir niemand nach dem Leben trachtet (hab ich gehört).
Das aufsehenerregendste des letzten Wochenendes waren also "nur" zwei große Wannen voll Rucola-Salat, die ich waschen und schleudern musste. Für alle Action-Fans heißt es da also erstmal: Abwarten und Tee trinken.

Und das führt mich wieder mal zu meinem Mitbewohner Björn, von dem man ja noch so viel lernen kann. Dass es Abends draußen dunkler wird, das wissen wir ja nun schon. Jetzt fehlt nur noch so ein richtig schwarzer Scharztee.
Wenn man sich nämlich zum größten Teil von Schwarztee ernähren will, muss man den auf ganz besodnere Art und Weise zubereiten. Dilettanten wie ich würden ja einfach Wasser kochen, in ne tasse gießen, nen Teebeutel rein, kurz ziehen lassen und dann trinken. Aber wenn man es richtig machen will, dann muss man folgendes beachten:

1. Wasserkocher mit Wasser befüllen und aufkochen lassen
2. Teebeutel zur Vorbereitung in leere Tasse hängen und Tasse neben den Wasserkocher stellen
3. Wasser im Wasserkocher 20 bis 30 Minuten stehen lassen
4. Lauwarmes Wasser in Tasse gießen
5. Tee 40 bis 45 Minuten ziehen lassen
6. Teebeutel entsorgen und Tee genießen

Tipp: Tee schon morgens, bevor man das Haus verlässt zubereiten und den Beutel in der Tasse lassen. Dann kann man wenn man Abends Heim kommt, gleich in vollen Zügen mit dem Trinken durchstarten.

Montag, 7. Juli 2008

Erwachen

20:15 Uhr, der Björn, mein Mitbewohner, steht mit kritischem Blick vor dem Küchenfenster, schaut hinaus und spricht:
"Ich glaube, es wird immer dunkler!"
Ich: "Gerade Abends ist mir das auch schon häufiger aufgefallen, wollte aber bisher noch nie was sagen."
Aus irgendeinem Grund war er dann sauer....

Wie auch immer, nachdem sich während der EM halb Tübingen überwiegend von Pizza ernährt hat, ist es zur Zeit wieder etwas ruhiger geworden. Und da will ich die Gelegenheit nutzen, euch eine ältere Anekdote aus der Crona Klinik zu erzählen. Da dürfen wir nämlich den Eingang benutzen, wo sonst die Notfälle ankommen. Und meistens steht dann auf meinem Lieferschein immer so Zeugs wie "Station 31" oder "B5 Süd", was ich mittlerweile auch schon alles ohne Probleme finde. Letztens stand da dann aber nur "Ebene 2" auf meinem Zettel. Aber man muss ja aus jeder Information das Bestmöglichste rausholen. Ich also durch lange Gänge zum Fahrstuhl und dann auf Ebene 2 gefahren, wo ich dann aber ziemlich einsam auf weiter Flur stand. Also zurück auf den Lieferschein geschaut und was steht da, ganz klein unten drunter: an der Pforte anpiepsen lassen. Zu dumm, dass ich vor 3 Minuten erst an der Pforte vorbeigelaufen bin. Also den Weg wieder zurück und den Pförtner bitten, dass er mal ein bischen rumpiepst. Das macht der dann auch und er wird zurückgerufen. Als er dann wieder auflegt, gibt er mir freundlich zur Auskunft, dass ich auf Ebene 2 kommen soll. Und ich kann ihn auch noch so erwartungsvoll anschauen, mehr Informationen scheint er mir nicht geben zu wollen. Also frage ich nach, wohin genau ich denn gehen soll, worauf er mir den Weg zum Fahrstuhl erklärt und wie ich auf die "2" drücken soll, damit der Fahrstuhl da hin fährt. Da erkenne ich, dass diese Informationsquelle bereits versiegt ist und ich mache mich erneut auf den Weg zu Ebene 2. Und täglich grüßt die Ebene 2, auf der ich wieder genauso allein und verloren stehe. Nachdem ich ungefähr eine Minute vor dem Fahrstuhl gestanden bin beschließe ich, die Suche auf gut Glück auf zu nehmen. Rechts von mir befindet sich der OP-Bereich hinter Schildern mit "Strahlen-CT! Betreten Verboten!" - Schildern. Also gehe ich nach Links. Dort gibt es lange Gänge auf den Weg zu ein paar Stationen und ich habe die Hoffnung, dass dort jemand auf seine Pizza wartet. Also frage ich mich da dann mal durch, was aber recht fruchtlos bleibt, da ich ja weder einen Namen habe, noch eine Telefonnummer. Nur eine Nummer von nem Piepser. Ich bekomme schließlich den Rat, doch mal an der Pforte nachzufragen und werde zum Gehen aufgefordert. Ich kann also nicht umhin, meine Backenzähne mit Druck aufeinander zu reiben, als ich auf dem Weg zurück zu den Fahrstühlen bin. Zu diesem Zeitpunkt kommt auch gerade eine Ärztin aus dem Op-Bereich heraus, schaut mich fassungslos an und fragt, wo ich denn herkomme und warum das denn so lange dauert. Dass ich das auch gerne mal gewusst hätte, sag ich ihr nicht und folge ihr einfach. Sie müsse jetzt aber erstmal noch ihr Geld suchen und ich solle so lange hier warten. Sie führt mich in den Aufwachraum. Da sei ich zumindest nicht allein, sagt sie und lässt mich allein neben einem frisch operierten Patienten in seinem Bett stehen, der noch immer zu schlafen scheint. So ganz wohl fühl ich mich neben dem Patienten allerdings nicht und versuche mir vorzustellen, wie es wohl wäre, aus der Narkose auf zu wachen und als erstes einen Pizzaboten neben mir stehen zu sehen. In dem Moment macht der Typ neben mir die Augen auf und schaut mich an. Ich bemühe mich zu einem Lächeln und sage "Grüß Gott!". Er sagt nichts und macht die Augen wieder zu. Dann kommt aber auch schon die Ärztin wieder und ich kann endlich gehen.

Und abschließend noch eine aktuelle Meldung aus der Rubrik "Erstaunliche Statistiken": Männer, die im Kreissaal auf die Geburt ihres (eines) Kindes warten, bestellen häufiger Thunfisch-Pizza ohne Zwiebeln. Welche weiteren Zusammenhänge hierbei bestehen, wird aber wahrscheinlich nie ganz geklärt werden können.